Die TamieH Bauhütte

Eine besondere Baustelle für junge Menschen die einen Zipfel Zukunft gestalten wollen

Für ihre Bauhütte sucht TamieH junge und junggebliebene Menschen, die Freude am Handwerken und bauen haben. Menschen, die nach einer neuen Herausforderung oder nach dem Abschluss nach ihrer Berufung suchen, können dies mit einem besonderen Rahmen unter dem Dach der Bauhütte tun. Da die Bauhütte von Experten aus verschiedenen Baubereichen sowie einem Wissenschaftsrat von Baufirmen und Universität begleitet wird, ist eine längere Erfahrung im Baubereich keine notwendige Voraussetzung. Wichtig ist hingegen ein besonderes Maß an sozialen Kompetenzen, denn es geht auch um gemeinschaftliches Arbeiten und selbstverantwortendes Handeln mit Rücksichtnahme auf das Umfeld. Denn neben der Bauhütte und dem TamieH Haus, soll ein gemeinschaftlicher Prozess, als Basis für eine neue Art zu bauen, wachsen. Es geht um gemeinsames Forschen und Entwickeln, einer neuen Art des Bauens, die an alten Wurzeln aus der Zeit des kathedralen Baus anknüpft. Das Drei-Schnecken Haus soll den Grundstein für eine Freie Akademie legen und den Weg bereiten für ein sozialkünstlerisches miteinander leben und arbeiten in einem bunten, multikulturellen Stadtteil.

Gemeinsam werden wir uns forschend mit Zukunftsfragen auseinandersetzten: „Wie Bauen in Zukunft möglich ist? Wie kann Bauen im Einklang mit der Natur und Menschen aussehen und wie lässt sich Neues aus und mit Altem entwickeln?“ 

Bereits bei dem Entwicklungsprozess des Drei-Schnecken Hauses mit dem schönsten Klohaus der Welt konnte TamieH mit den jungen Menschen von JuBa vom Schloss Tempelhof in diesen Zukunftsprozess eintauchen und für TamieH äußerst wertvolle Erfahrungen mitnehmen sowie den jungen Erwachsenen auf den Weg mitgeben. Das TamieH-Haus soll als Anlaufpunkt, Kontaktort, Kultur-, Kunst- und Begegnungsraum für die Menschen dienen, die im Fliegerhorstareal Crailsheim leben und arbeiten, oder aus der Stadt, dem Umland und anderen Orten in das Areal kommen.  Für ihre Zukunftsforschung soll das TamiH-Haus der Kreativraum und die räumliche Heimat für das ZukunftsWerk Fliegerhorst Crailsheim werden.

In einer Zeit zunehmender Material- und Ressourcenknappheit will TamieH den Geist der Zeit aufgreifen, um neue Formen des Bauens zu entwickeln und jungen Erwachsenen die Erfahrung im prozesshaften Bauen von Gebäuden und deren ökologische und soziale Wohn- und Lebensumfeld, mit der Maßgabe Theorie und Praxis zu verbinden, mit auf den Weg geben.

Beim Gesamtprojekt sollte in einem männlich geprägten Arbeits- und Forschungsfeld ein besonderes Augenmerk auf einen weiblichen Blickwinkel, wie auch den der Kinder gelegt werden. Ebenso gilt das Prinzip höchstmöglicher Transparenz in allen Bereichen, auch finanziellen Angelegenheiten. Das Thema Wiederverwertung von Baumaterialien spielte von Anfang an eine starke Rolle beim Entwicklungsprozess des TamieH-Hauses und soll in der Umsetzungsphase weiterhin ein zentrales Forschungsfeld und ein prägender Baufaktor sein.

Am Anfang des Bauprozesses steht die Gründung einer Bauhütte in Form des transformierten Bauhüttenwesen der mittelalterlichen Kathedralen im Kleinen. Das einfache Bauhüttengebäude wird überwiegend aus wiederverwertbaren Materialien gebaut, in dem weitere wiederverwertbaren Materialien für das TamieH-Haus, die wir suchen, gesammelt werden und die Werkstatt inklusive der Infrastruktur beinhaltet. Das Gebäude ist die Basis für die Bauhüttenhandwerker*innen-gruppe mit einem Aufenthaltsraum, Küche, temporärem Schlafraum, Toiletten und Büro. Diese Bauhüttentruppe wird sich organisch nach und nach, je nach handwerklichem Bedarf entwickeln.

„Wir schenken uns die Zeit, die wir brauchen“ mit diesem Ansatz will TamieH ganz bewusst eine neue Kultur des Arbeitens wiederbeleben. Arbeiten mit einem bedingungslosen Bedarfseinkommen auf der Basis der Sozialen Dreigliederung soll im Bauhüttenprojekt Verwirklichung finden. Es sollen in den Arbeitsprozessen der Bauhütte eigene Formen einer basisdemokratischen Zusammenarbeitskultur untereinander, sowie mit dem Architekturbüro Öko-Plan und TamieH entwickelt und praktiziert werden. Das Ziel ist es insbesondere junge Bewohner*innen des Areals, vor allem Flüchtlingen und Asylbewerber*innen für das Mitwirken und Mitarbeiten in der Bauhütte zu begeistern und gewinnen.

Das Bauhütten-Projekt wird von einem Wissenschaftsrat begleitet mit dem TamieH und die Bauhüttenhandwerker*innen eng zusammenarbeiten und an dem Mitarbeiter*innen der TU Stuttgart sowie erfahrende Handwerker*innen der Region u.a. vom Bauunternehmen Leonhard Weiss mitwirken.

Bei wem Interesse geweckt wurde, oder wer mehr über das Projekt erfahren möchte, besuche die Website https://zukunftswerk-fliegerhorst.de von TamieH oder schreibe den Verantwortlichen von TamieH eine Nachricht Bauhuette@TamieH.org.

Abschluss-Symposium einer besonderen Forschungsreise


Jugend baut präsentiert das Ergebnis ihrer Planungen

der Homebase von T amie h mit dem schönsten Klohaus der Welt

Auf dem Gelände mitten im Fliegerhorstareal in der Friedrich-Bergius-Straße, wo die Homebase von T amie h – ZukunftsWerk Fliegerhorst entstehen wird, präsentierten am Sa. 23. Juli die jungen Planer*innen von „Jugend baut“, kurz JuBa genannt, den Verlauf und die Ergebnisse das halbjährigen, gemeinsamen Planungsprozess der Homebase      von T amie h mit dem schönsten Klohaus der Welt. Das am Abend vorher fertig gewordene filigrane Model, wurde am Ende der Ausführungen von Lisa Hadamovsky, Alejandro Rizza, Sebastian Mühlich, Niklas Philippsen, Sam Hackspiel, Niklas Mißmahl und David Wolff feierlich enthüllt. Das Gebäude wird in allen wesentlichen Bereichen autark sein und vorwiegend aus wiederverwertbaren Materialien gebaut werden.

Die beiden Begleiter von JuBA, Ben Hadamovsky, Rainer Stelzl führten in den Hintergrund des JuBa-Projektes ein und zogen später ein persönliches Fazit.

Das Kernteam von T amie h, Susanne Hammer, Andreas Fritz und Markus Stettner-Ruff, begrüßte die zahlreichen Gästen aus nah und fern und stellte das ZukunftsWerk Fliegerhorst mit seinen Intentionen wie auch die „Träume“ die mit der Homebase verbunden sind, auf Leitern stehend, in kreativer Weise vor. Markus Stettner-Ruff, saß danach auf einer extra an der Stelle des zukünftigen schönsten Klohaus der Welt platzierten Kloschüssel und erzählt eindrücklich, warum das Klohaus für ihn und T amie h eine so wichtige Rolle spielt. Es ist vielleicht der wichtigste Ort des Ausatmens und Loslassens von uns Menschen, der insbesondere für viele Menschen des Areals Problem- und Angstbehaftet ist. Besonders für Flüchtlinge und wohnungslose Menschen.

Ihr Fazit entnahmen die drei T amie h-Aktivist*innen einem großen Wandspiegel, in den sie blickten. Über den Prozess und das Ergebnis der Zusammenarbeit mit JuBa kamen alle drei ins Schwärmen. Jeder aus einer anderen Perspektive betrachtend sah dieses außergewöhnliche Experiment als absolut zukünftige Erfahrung an, weil der Mut von beiden Seiten sich auf eine ganz neue Form der Zusammenarbeit einzulassen, in allen Bereichen überaus belohnt wurde. Das Vertrauen von Tamie h in das kreative Potential der jungen Menschen, ihre Willenskräfte und ihre Fähigkeit und Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen, wurde von allen Redner*innen gewürdigt. Auch von Wilfried Schmidt, dem Architekten und Planer der Firma Öko-Plan aus Donaueschingen, der für die Umsetzung der Planungen zur Verfügung steht. Er konnte in der Endphase, begeistert von Juba und dem T amie h-Projekt, für eine langfristige Zusammenarbeit gewonnen werden. In seinem Büro in Donaueschingen entwickelten Lisa, Alejandro und Sebastian mit seiner Begleitung, ganz selbstständig die Pläne und Modelle.

Das Symposium findet symbolisch im späteren Gebäude statt

Der Grundriss des besonderen Gebäudes war in die wilde Wiese des Baugrundes ein gemäht und bildete den Versammlungsort des Symposiums. Mittels Strohballen, die gleichzeitig als Sitzgelegenheiten dienten, wurde die Außenhaut des Gebäudes symbolisiert. So fand das Symposium schon symbolisch in dem späteren Gebäude statt, das ein soziokulturelles Zentrum für den Stadtteil, wie auch eine Freie Akademie für Zukunftsfragen sein wird.

Mittels umfunktionierten Verkehrsschildern, Absperrgitter und Rohren, dankenswerter Weise vom angrenzenden Depots der Baufirma Leonhard Weiss zur Verfügung gestellt, wurde ein bunter, kreativer Bauhütten-Festraum geschaffen.

Ein kleiner Werkzeug-Container von LW diente als Vorführraum des Filmes von Sebastian Rost über das Projekt. Der Filmemacher von T amie h, hatte das Projekt im letzten halben Jahr begleitet und die wichtigen Phasen dokumentiert. Auch beim Symposium filmte er und wird diese Aufnahmen in den bisherigen Film integrieren, der auf der Homepage von T amie h (www.zukunftswerk-fliegerhorst.de) bereits zu sehen ist. Dort zeigte Andreas Fritz auch einen kleinen Film über die alternative Windkraftanlage der Firma VAYU und erklärte ihre besondere Funktionsweise. Eines der ersten Prototypen soll die Energie für die Homebase erzeugen.

Das besondere Gebäude braucht eine besondere Form des Bauens – die Bauhütte

Am 01. Januar 2022 war die Zusammenarbeit der Juba Tempelhof GbR undT amie h des „ZukunftsWerk Fliegerhorst Crailsheim“ gestartet. Eine für alle spannende und erfüllende Forschungsreise fand mit dem Symposium und der Präsentation der entwickelten Bauplanung ihren Abschluss, der gleichzeitig der Beginn für das nächste Abenteuer ist: die Gründung einer Bauhütte.

Mittels dieser Bauhütte wird in einem erneuten sozial-künstlerischen Prozess in Form einer vertrauensvollen, gleichberechtigten Partnerschaft auf Augenhöhe, das Dreischneckenhäuserhaus von T amie h, nach und nach entstehen, wie Markus Stettner-Ruff berichtete. Die von einer seiner T amie h-Forschungsreisen 2019 aus Basel mitgebrachte Idee einer Bauhütte, tauchte während der Planungsphase der Homebase immer wieder auf. Wilfried Schmidt verdeutlichte, wie allen im Prozess klar wurde, dass dieses besondere Bauwerk auch eine besondere Art zu bauen braucht: die transformierte Form des Bauhüttenwesens der mittelalterlichen Kathedralen im Kleinen.

So steht am Anfang des Bauprozesses zunächst die Gründung einer Bauhütte, deren Kern drei junge oder jung gebliebene Handwerker*innen bilden sollen, die das Projekt gestalten, verantworten und bis zum Ende durchtragen. Sie erhalten, wie JuBa ein Bedarfseinkommen. Diese Kerntruppe wird sich organisch nach und nach, je nach handwerklichem Bedarf, periodisch erweitern.

Den Sommer über wird dies Kerngruppe gesucht werden. Markus Stettner-Ruff bat die Anwesenden die Idee zu verbreiten und T amie h zu helfen die Bauhütten-Handwerker*innen zu finden.

Sebastian Mühlich stellte dar, dass das Bauhüttengebäude möglichst ganz aus wiederverwertbaren Materialien entstehen wird. In ihm werden dann die wiederverwertbaren Materialien, die das Bau-Team für die Homebase erhält, gesammelt und es enthält natürlich die Werkstatt inklusive der Infrastruktur mit den Werkzeugen.

Das Gebäude ist auch die Basis für die Bauhandwerker*innengruppe mit einem Aufenthaltsraum, Toiletten und Büro. Später werde es z.B. als ReperaturWerkstatt für die Menschen des Stadtteils zur Verfügung stehen, öffnete Sebastian Mühlich auch gleich die weitere Zukunftsperspektive des Gebäudes.

Wissenschaftliche Begleitung der Hochschule für Technik Stuttgart

Markus Stettner-Ruff berichtete, dass das Projekt von einem Wissenschaftsrat dem u.a. Prof. Dipl.-Ing. Harald Roser von der Hochschule für Technik Stuttgart angehört, wissenschaftlich begleitet werde. Susanne Hammer konnte mitteilen, dass Steffen Schönfeld von der Geschäftsführung des Bauunternehmens Leonhard Weiss diese wissenschaftliche Begleitung unterstützen werde und das Unternehmen verschiedene gebrauchte Holz- und Steinmaterialien zum Bau zur Verfügung stelle. Ebenso habe Roslinde Stegmüller von der Firma Eberl in Crailsheim zugesichert, dass T amieh Baumaterialien, die beschädigt sind und deshalb nicht mehr verkaufbar, günstig oder geschenkt erhalten. Am Schluss konnten die Besucher*innen ihre Fragen äußern.

Mit gegenseitigem Dank und Geschenken beendeten Juba und T amie h den abwechslungsreichen Nachmittag. Bei Getränken und selbstgebacken Horaffen gab es für die Besucher*innen noch viel mit Juba und T amie h zu bereden.

T amie h – ZukunftsWerk Fliegerhorst Crailsheim

Markus Stettner-Ruff

Eine besondere Baustelle

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Die Juba Tempelhof GbR und T amie h des „ZukunftsWerk Fliegerhorst Crailsheim“, arbeiten seit Januar 2022 in einem sozial-künstlerischen Prozess in Form einer gleichberechtigten Partnerschaft auf Augenhöhe vertrauensvoll zusammen.

Das Gelände von Susannen Hammer im Fliegerhorst, in der Friedrich-Bergius-Straße, auf dem sich schon die Gebäude der Kinderkrippe sowie des Kindergartens inklusive einer Jurte und der Schulgarten des Vereins Waldorfpädagogik Crailsheim e.V. befindet, soll mit nachhaltigen und ökologischen Maßstäben prozesshaft gestaltet und bebaut werden und langfristig zum öffentlichen Raum werden. Für die Gestaltung und Beplanung dieser Fläche und die konkreten Umsetzungsschritte in Form eines ersten Gebäudes, benötigte T amie h Impulse zu ökologischem Bauen, fachliche Beratung und Prozessbegleitung. Dazu sind wir eine Zusammenarbeit mit Juba eingegangen.

Die Juba Tempelhof GbR (Jugend baut) ist ein junges Unternehmen, dessen Gesellschafter an Themen zu ökologisch, nachhaltigen und „enkeltauglichen“ Wohnformen forschen und Prototypen entwickeln und planen wollen. Außerdem haben sich die Gesellschafter einer ganzheitlichen, selbstbestimmten Handwerker- und Unternehmerausbildung verschrieben.

Formen und Ziele der Freien Zusammenarbeit

Aus seinem Bildungs- und Forschungsanspruch heraus ermöglicht und kreiert T amie h durch die Form der freien Zusammenarbeit mit Juba Freiräume und Unterstützungsfelder für Entfaltung und Ausbildung der Teilnehmenden.

Juba hat im Rahmen der Zusammenarbeit Zeit, sich theoretisches Hintergrundwissen zum Thema ökologisches, zukunftsfähiges Bauen mit all seinen Facetten am Beispiel des konkreten Planungsauftrags von T amie h, selbstständig im freien Studium zu erarbeiten. Ziel ist es, diese Erfahrungen im prozesshaften Planen von Gebäuden und deren ökologischem und sozialem Wohn- und Lebensumfeld zu machen, mit der Maßgabe, dabei Theorie und Praxis zu verbinden.

Es werden in diesem Arbeitsprozess eigene Formen einer basisdemokratischen Zusammenarbeitskultur untereinander, sowie mit dem Projektgeber T amie h, entwickelt und praktiziert. Die Entscheidungskompetenz für die Umsetzung der Planung liegt bei T amie h als Projektgeber.

In einem männlich geprägten Arbeits- und Forschungsfeld wird ein besonderes Augenmerk auf die weiblichen Blickwinkel und Bedürfnisse, wie auch die der Kinder gelegt.

Basis für den Zusammenarbeitsprozess ist ein am Anfang des Projektes erstellter und mit T amie h abgesprochener Struktur- und Zeitplan. Dieser skizziert:

– die einzelnen inhaltlichen Planungs- und Arbeitsphasen

– die Aufgabenverteilung und Verantwortlichkeiten

– die jeweiligen Formen, Orte und Zeitpunkte der Kommunikation und

  Entscheidungsfindung intern in der Juba,  sowie mit T amie h.

Juba ermöglicht fachliche Beratung und Prozessbegleitung zu folgenden Inhalten und Themen:

  •  Begleitung im Verdichtungsprozess und Konkretisierung der Qualitätsanforderungen für das geplante Gebäude

  •  Entscheidungshilfe bei Kriterien zu ökologischem Bauen

  •  Schaffen gemeinsamer Forschungsräume zu konsequent ökologischem Bauen

  •  Unterstützung bei Auswahl eines passenden Gebäudetyp

  •  Kontakt zu Wissensträgern und bauausführenden Fachpersonen

  •  Planung des konkreten Gebäudes im Austausch mit Tamieh

Die Durchführung der Beratungen/Begleitungen findet in Tagesworkshops/Klausuren, Teambegleitung und Einzelgesprächen, durch Präsentations- und Informationsmaterial, Begehungen sowie begleiteten Studienfahrten statt.

T amie h und Juba verpflichten sich zur regelmäßigen Teilnahme an den Treffen und Veranstaltungen. T amie h trifft notwendige Entscheidungen im Prozessablauf zeitnah.

Das Ziel ist es, aus diesen Lern-, Forschungs-, Erfahrungs- und Arbeitsprozessen bis Ende Juni 2022 zu einem umfassenden schriftlichen Entwurfs- und Finanzplan zu kommen. Dieser wird belastbar für die zu diesem Zeitpunkt aktuellen baurechtlichen Rahmenbedingungen und Genehmigungsverfahren sein und entsprechend von Fachleuten (z.B. Statiker) vorgeprüft und bestätigt.

Diesem Entwurfs- und Finanzplan beigefügt ist ein konkreter, von Fachleuten geprüfter Umsetzungsplan, für den Bau der geplanten Gebäude, der die Gestaltung des Umfeldes mit einbezieht, inklusive einem Ablauf- und Zeitplan und der benötigten Materialien für die einzelnen Gewerke. Der genaue Standort des Gebäudes wurde von T amie h im Rahmen des gemeinsamen Planungsprozesses festgelegt.

T amie h und Juba ist bewusst, dass prozessimmanent jeweils die nächste Stufe erst am Ende der vorherigen Stufe gänzlich sichtbar wird und damit Änderungen im Prozessablauf ständig neu angesehen und verhandelt werden müssen. Die experimentelle Herangehensweise trägt jederzeit eine Möglichkeit der Veränderung der Planungen in sich.

T amie h und einzelne Gesellschafter von Juba streben an, dass diese Gesellschafter auch die Umsetzung ihrer Planungen, sprich den Bau der Gebäude übernehmen oder wesentlich daran beteiligt sind.

Geschwisterlichkeit im Wirtschaftsleben –                                                                                                                                                                            Bedarfsorientierte Finanzvereinbarungen inklusive eines freien Grundeinkommens für die Projektentwickler*innen der Juba

T amie h orientiert sich in seiner Arbeit an den Idealen der Sozialen Dreigliederung. Nach diesem gesellschaftlichen Gestaltungprinzip soll im Wirtschaftsleben das Ideal der Geschwisterlichkeit praktiziert werden. Deshalb strebt T amie h an, bei allen Wirtschaftsvereinbarungen die von T amie h ausgehen mit einem bedingungslosen Bedarfs- oder Grundeinkommen zu agieren. So stellt Ta mieh Juba für das gemeinsame Projekt einen von Juba vorgeschlagenen, bedarfsorientierten Gesamtbetrag zur Verfügung. Dieser Betrag ermöglicht die Freistellung in Form eines Grundeinkommens der am Projekt arbeitenden jungen Menschen sowie anteilig der Juba-Begleiter.

Dieses Grundeinkommen ist kein Entgelt für eine geleistete Arbeit, sondern es soll die Juba-Mitarbeiter*innen für die Zusammenarbeit mit Tamieh und deren Projekt freistellen. Das Grundeinkommen wird deshalb am Anfang jeden Monats von Juba dem Projektgeber in Rechnung gestellt und von diesem zeitnah überwiesen. Bei einer Verlängerung der Vereinbarung verlängern sich die Freistellungen entsprechend.

Ein Sachkostenetat für Referent*innen/fachliche Berater*innen und für Reisekosten/Spesen/Büro steht Juba ebenfalls zur Verfügung.

Für die fachliche Beratung und Mitarbeit eines Architekturbüros im Planungsprozess    

steht bei Bedarf zusätzlich ein Etat zur Verfügung – unabhängig zu einer Leistungsphase nach HOAI.

Eventuell weitere Kosten, die in Zusammenhang mit dem geplanten Bauvorhaben und einer Baugenehmigung stehen (z.B. Bodengutachten, Prüfstatik….) können, wie besagte Sachkosten, T amie h jeweils bedarfsorientiert in Rechnung gestellt werden.

Der grobe inhaltliche Rahmen des Planungsprojektes

Die physische Heimat  von T amie h soll sowohl eine ZukunftsWerkstatt und ein Forschungslabor als auch ein sozialkünstlerischer Begegnungsraum auf einem Zukunfts- und Ausstellungsareal werden. Die Gebäude der Homebase von T amie h sollen organisch, flexibel und ästhetisch schön gestaltet werden.

Im engen Austausch und Prozess mit Tamieh wird zunächst ein ökologisches, nachhaltiges Gebäude als Büro, Cafe, Begegnungsort und Veranstaltungsraum sowie „das schönste Klohaus der Welt“ mit öffentlichen Toiletten und Duschen, die von den Bewohner*innen des Areals benutz werden können, geplant und in einer zweiten Phase gebaut werden. Später kommen eventuell weitere Gebäude dazu und parallel voraussichtlich ein VAYU Windrad für die Energiegewinnung. Diese nachfolgenden Entwicklungen, die weiterhin von T amie h gesteuert und entschieden werden, müssen in der Gesamtplanung des Areals von Juba berücksichtigt werden, insbesondere in der Standortfrage des Homebase-Gebäudes.

Erste, noch ganz freie und offene Ideen und Wünsche von T amie h für die Homebase waren zu Beginn der Zusammenarbeit:

– Besonderes Gebäude aus runden Formen

– Lichtdurchflutet mit einem sichtbaren „Himmel“

– eine hohe Flexibilität der Veränderbarkeit der Räume für unterschiedliche Nutzungen –

  ein oder zwei Etagen oder Plattformen

– es sollte in Bezug auf Baumaterialien, Energie, Wasser, Licht, Raumatmosphäre,

  künstlerische Ausgestaltung, Einfachheit und Kosten konsequent Zukunftsaspekte

  aufzeigt und real und mutig ausprobiert werden.

– Im großen Versammlungsraum sollen bei Veranstaltungen etwa 60 Menschen Platz haben.

Zusammenarbeitsformen

Juba ist dem T am ie h – Projektrat gegenüber verantwortlich, arbeitete intensiv mit diesem zusammen und berichtet ihm regelmäßig schriftlich und mündlich über die wesentlichen Inhalte seiner Arbeit.  Es finden dazu regelmäßige und bedarfsorientierte Treffen mit den Mitgliedern Susanne Hammer, Daniel Kirsch, Markus Stettner-Ruff, Sebastian Rost und Andreas Fritz sowie bedarfsorientiert Menschen aus dem Außenkreis und Umfeld von T amie h, statt.

Die angemessene Dokumentationspflicht der von Juba entwickelten Planungsunterlagen, wie der bei den gemeinsamen Planungstreffen mit T amie h entwickelten, liegt in der Verantwortung von Juba. Dazu verfasst Sebastian Mühlich regelmäßig Wochenberichte über die Arbeit von Juba, die allen interessierten von Juba und T amie h zur Verfügung stehen. Eine Einsicht und zur Verfügungstellung aller sorgsam dokumentierten Unterlagen ist T amie h jederzeit möglich.

In einem wöchentlichen Treffen besprechen die beiden Hauptansprechpartner zwischen den gemeinsamen Prozesstreffen Sebastian Mühlich und Markus Stettner-Ruff, alle wesentlichen Punkte der Planungen und Zusammenarbeit.

Forschungsarbeit durch Recherchen, Klausuren und Reisen

Im Rahmen des Planungs- und Entwicklungsprozesses recherchieren die Juba-Mitglieder zu den für den Bau relevanten, inhaltlichen Themen im Bereich Wasser, Elektronik, Energie und laden sich immer wieder verschiedene Bauexpert*innen zu Befragungen und Klausuren ein. Dabei nutzen sie das Umfeld des Schloss Tempelhof, wo viele alternative Bauexpert*innen tätig sind.

Vor allem unternimmt Juba, oft auch mit Mitgliedern von T amie h, verschiedenste Forschungsreisen zu Menschen, Gemeinschaften und Projekten, die neues, zukunftsorientiertes Bauen mit zukünftigen, alternativen, ökologischen Baumaterialien und Bauformen praktizieren. Diese Forschungsreisen, die sie durch ganz Deutschland und ins benachbarte Elsass führen, beinhaltet neben der Theorie immer auch die Praxis, das praktische Erleben und handwerkliche eigene Tun.

Architekt Wilfried Schmidt (Ökoplan)

Eine solche Forschungsreise führt Juba nach Donaueschingen zu dem Architekten Wilfried Schmidt von Ökoplan. Nach der gemeinsamen zweitägigen Klausur ist für alle klar, dass er ihr Architekt sein wird. Bei einem weiteren Klausurtag am 17. Mai, vor Ort auf dem Baugelände im Fliegerhorstareal zusammen mit T amie h, ist auch für die T amie h -Mitglieder klar, dass sie mit Wilfried Schmidt und seinem Ökoplan-Team, das Gebäude erbauen wollen.

Das Dreischneckenhäuserhaus

Während einer ersten Praktikumswoche bei Wilfried Schmidt in Donaueschingen im Mai 2022 gleich nach dem Klausurtag, entwickeln Lisa, Alejandro und Sebastian erste konkrete Planentwürfe für die Homebase – ein Dreischneckenhäuserhaus. Diese Planentwürfe werden an einem zweiten Klausurtag am 03. Mai mit Wilfried Schmidt auf dem Baugelände im Fliegerhorst von alle begeistert aufgenommen und auch von einem anwesenden, erfahrenen Statiker als realisierbar beurteilt. (Siehe unser Juba Film: https://zukunftswerk-fliegerhorst.de/t-amie-h-juba/ sowie Foto unten).

Während der zweiten Praktikumswoche von Lisa, Alejandro und Sebastian entstanden dann erst Modelle (Siehe Fotos unten) die bei der nächsten Klausur am 17. Mai auf dem Tempelhof wiederum ein ausgesprochen positives Echo fanden.

In der dritten Praktikumswoche in Donaueschingen bei Wilfried Schmidt wurden die Rückmeldungen und Anregungen der Klausur vom bewährten Dreier-Team aufgenommen und in einen Abschlussplan eingearbeitet. Sebastian Mühlich wird unter professioneller Hilfe bis zum Abschluss-Symposium der Planungsprojektphase am 23. Juli auf dem Baugelände ein großes Modell bauen.

Erstes Modell, das beim zweiten Praktikum bei Öko-Plan entstanden ist:

                                                 

                                                              mitte:  großer Versammlungs- und Veranstaltungsraum mit zweiter Etage in Galerieform

                                                              rechts: schönste Klohaus der Welt mit Spiralformdach

                                                              links:    Küchen- und Büroraum mit Dachterrasse

Abschlussplan der während der dritten Praktikumsphase bei Wilfried Schmidt in Donaueschingen von Lisa,                                                                Alejandro und Sebastian entwickelt wurde

Entwurfs- / Finanz- /  Umsetzungsplan

Jetzt geht es darum das Ziel, die beschriebenen Lern-, Forschungs-, Erfahrungs- und Arbeitsprozessen bis Ende Juni 2022 in einen umfassenden schriftlichen Entwurfs- und Finanzplan zu kleiden. Dieser wird belastbar für die zu diesem Zeitpunkt aktuellen baurechtlichen Rahmenbedingungen und Genehmigungsverfahren sein und entsprechend von Fachleuten (z.B. Statiker; Akustiker) vorgeprüft und bestätigt.

Diesem Entwurfs- und Finanzplan beigefügt ist ein konkreter, von Fachleuten geprüfter Umsetzungsplan, für den Bau der geplanten Gebäude, der die Gestaltung des Umfeldes mit einbezieht, inklusive einem Ablauf- und Zeitplan und der benötigten Materialien für die einzelnen Gewerke.

Material Matters

Das Thema Wiederverwertung von Baumaterialien spielte von Anfang an eine starke Rolle beim Entwicklungsprozess der Homebase. Markus Stettner-Ruff hatte schon von seinem Start in das Projekt ZukunftsWerk Fliegerhorst im Sommer 2019 vom Bauhaus in Dessau, wo er zu dessen 100 jährigem Geburtstag einen Kongress zur Lebensraumgestaltung besuchte, den Begriff Material Matters des am Kongress beteiligten Architekten Thomas Rau mitgebracht. Auf seiner Skandinavienstudienreise im Sommer 2020 in Kopenhagen konnte er vor Ort in großem Stile eine Stadtquartiersplanung nach diesen zukunftsorientierten Wiederverwertungskriterien in der Praxis studieren.

Bauhütte

Aus seiner zweiten Studienreise im Herbst 2019 brachte Markus Stettner-Ruff aus Basel den Bauhüttengedanken vom dortigen Münster und den Umstülpungsgedanken von Paul Schatz u.a. in Form des Heliodoms von Eric Wasser wie der Windkraftanlage von VAYU, mit. (Näheres zu diesen Forschungsreisen Siehe Rubrik „Ideenkiste“)

Immer wieder tauchten diese Gedanken während der Planungsphase der Homebase auf. Bis in der Endphase klar wurde, dass das geplante Bauwerk auch eine andere Art zu bauen braucht – die transformierte Form des Bauhüttenwesens der mittelalterlichen Kathedralen im Kleinen.

So steht am Anfang des Bauprozesses die Gründung einer Bauhütte – physisch, seelisch, geistig. Ein einfaches Bauhüttengebäude wird entstehen, in dem die wiederverwertbaren Materialien, die wir suchen, gesammelt werden und die Werkstatt inklusive der Infrastruktur (Werkzeuge) beinhaltet. Das Gebäude ist auch die Basis für die Bauhandwerker*innengruppe mit einem Pausenraum, Toiletten und Büro.

Diese Bautruppe wird sich organisch nach und nach, je nach handwerklichem Bedarf entwickeln.

Das Projekt wollen wir von einer Hochschule wissenschaftlich begleiten lassen.

Symposium und Abschlussfest Sa. 23. Juli 2022, 14 Uhr

Auf dem Abschlussfest werden Juba und T amie h ihre kreative und vertrauensvolle Zusammenarbeit, die in einem besonderen Prozess zu einem außergewöhnlichen Planungsergebnis geführt hat, feiern. Verbinden werden sie dieses Fest mit einem Abschlusssymposium, auf dem die Prozesse und die Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit vorgestellt werden. Insbesondere auch im Hinblick auf die Bauhütte und Bauhandwerker*innengruppe.

Deshalb sind zum Symposium, das auf dem Baugelände hinter dem Waldorfkindergarten in der Friedrich-Bergius-Straße 28 stattfindet, neben dem Umfeld von T amie h und Juba, an der Bauhütte und dem Bautrupp interessierte Menschen und potentielle Mitstreiter*innen herzlich eingeladen!

MSR Stand: 17.06.2022

Erste Entwürfe zur Bauhütte

                                                                               Jung baut ökologisch, nachhaltige Zukunft

 

Wir sind ein Startup von sieben jungen Erwachsenen im Alter von 18-22 Jahren, die mit vielen Unterstützern von der Gemeinschaft Schloss Tempelhof nachhaltigen Wohnraum entwickeln und entstehen lassen wollen.

Unser Schwerpunkt ist es, mobile Wohnmodule zu entwickeln, welche nachhaltig und möglichst autark sind. Ein weiterer Punkt ist die Entwicklung einer freien unternehmerischen Handwerkerausbildung. Diese soll jungen Menschen die Möglichkeit bieten sich alternativ auf praktischer und persönlicher Ebene weiter zu bilden und zu entwickeln.

Kontakt  Juba Tempelhof GbR / Tempelhof 3 / 74594 Kreßberg / Tel. 01726205913 / www.juba-tempelhof.com / info@juba-tempelhof.com

Wer sind wir

Wir und unsere Entstehung

Wir sind eine Gruppe von sieben Jugendlichen/ jungen Erwachsenen zwischen 18 und 22 Jahren. Wir alle sind in der Lebensgemeinschaft Schloss Tempelhof aufgewachsen und haben dort die Schule für freie Entfaltung Schloss Tempelhof besucht.

Die Idee für das JuBa Projekt kam ursprünglich von zwei Erwachsenen aus dem Dorf. Der Gedanke entstand aufgrund der ansteigenden Wohnraumknappheit am Tempelhof: Wir brauchen Wohnraum, die jungen Erwachsenen brauchen Arbeit = perfekte Kombination!

Nachdem die Idee, Wohnraum in Form von Tiny Häusern oder Ähnlichem zu bauen, bei uns Jugendlichen und jungen Erwachsenen ehrliches Interesse hervorrief, fanden einige Treffen mit uns statt und wir haben dann unser Vorhaben an einem Abend der Gemeinschaft vorgestellt. Nachdem es dort wohlwollend aufgenommen wurde, begannen wir mit der konkreten Planung und Umsetzung. Wir wollen sowohl bauen als auch eine eigene Firma dafür gründen.

Nach einigen Treffen bildete sich so das Kernteam mit uns sieben heraus. Wir alle haben uns für die nächsten anderthalb Jahre fest für das JuBa-Projekt committed, um daraus etwas Beständiges entwickeln zu können. Unser Team trifft sich regelmäßig seit acht Wochen, um alle weiteren Schritte zu planen und die Firma als kleine Genossenschaft bald endgültig gründen zu können.

JuBa ist eine große Herausforderung für uns, aber eine noch größere Chance. Denn mit dem Projekt wird uns die Möglichkeit geboten, eine Menge Erfahrungen auf einer großen Bandbreite von Arbeitsfeldern zu sammeln und dabei auch noch Geld zu verdienen.

JuBa = Jugend baut Wohnraum/Zukunft. Und das möglichst selbstständig und unabhängig.
Nur fast, da wir zwar alles, von der Entwicklung der Objekte bis hin zum Verkauf, selbst bewerkstelligen wollen, aber an manchen Punkten Beratung und Unterstützung brauchen werden. Dafür haben wir einen Kreis von vier Erwachsenen um uns, die uns bei den regelmäßigen Treffen unterstützen und beraten. Im Dorf gibt es allerdings noch viele weitere Menschen, die uns mit ihren Erfahrungen in den unterschiedlichsten Berufen zur Seite stehen können.
Dazu gehören Unternehmer, Ingenieure, Zimmerer, Tischler, Maurer, Architekten, Metallbauer, Elektriker, Stadtplaner, Sanitärfachleute, Heizungsbauer, Kaufleute, Webdesigner, Permakultur, ITler, Persönlichkeitsentwicklungs- und  Agroforstspezialisten und Mediatoren.

Unsere Vision

Aus der Projektidee, autarke Tiny Häuser und andere Module von Anfang an selbst zu entwickeln und anschließend zu bauen, soll in Zukunft eine zertifizierte, freie Ausbildung für junge Menschen entstehen. Dabei sind uns regionale und lokale Rohstoffkreisläufe und eine hohe Fertigungstiefe sehr wichtig (dafür sind wir bereits z.B. mit umliegenden Sägewerken etc. im Kontakt). Außerdem sind wir an der Stärkung des Gemeinwohls interessiert und wollen, neben der enkeltauglichen Bauweise, Gewinne aus dem Projekt direkt in die Forschung zurückführen.

Das Entwickeln dieser Struktur ist für uns bereits jetzt ein großer Lernprozess. Wir möchten hier am Platz langfristig die Möglichkeit schaffen, dass junge Menschen sich orientieren, ausbilden und sich dabei ein Einkommen schaffen können. Diese Ausbildung ist zugleich auch ein Forschungsbereich und ermöglicht so zukunftsorientierte Problemlösungen rund um das Thema Bauen. Sie soll eine Möglichkeit sein, wo junge Menschen auf direkte Art und Weise Fähigkeiten ausbilden und durch den Einblick in alle dazugehörigen Bereiche ihre Talente finden und ausschöpfen können. Ein Lernort, an dem sie mit Gleichaltrigen zusammenarbeiten, ihre Teamfähigkeit fördern und sich arbeitstechnischen sowie sozialen Herausforderungen stellen können.

Das liebe Geld: Finanzierung

Größtenteils kommt das Startkapital für unsere Ausbildungsmodule aus Spenden der Grund-Stiftung am Tempelhof. Ebenfalls von der Stiftung ist eine Werkhalle geplant. Außerdem konnte hier im Dorf in einer Bieter-Runde das Geld für das benötigte Werkzeug zusammengetragen werden. Ein herzliches DANKE an alle Beteiligten an dieser Stelle. Die Finanzierung der Bereiche Forschung und Lehre soll aus einer Kombination aus Spenden, Zustiftungen und Gewinnen aus Bauprojekten des Ausbildungsprojektes realisiert werden.

Nach der Unterzeichnung der nachfolgenden Vereinbarung

zwischen T amie h und Juba  im Dezember 2021

Auszüge aus der

Vereinbarung einer Freien Zusammenarbeit

zwischen

T amie h dem Projekt des

Treuhandfonds ZukunftsWerk Fliegerhorst Crailsheim

und

Juba Tempelhof GbR, Tempelhof 3, 74594 Kressberg

vom 21.12.2021

§ 1 Grundlagen

Die Juba Tempelhof GbR wird für das gemeinnützige Projekt T amie h des „ZukunftsWerk Fliegerhorst Crailsheim“, tätig sein.

Ausgangspunkt und inhaltliche Basis der Zusammenarbeit ist das Grundlagenpapier von   T amie h: Skizzierung Projekt ZukunftsWerk Fliegerhorst Crailsheim und die dort beschriebenen Impulse und Motive sowie die Intentionen und Prozesse des Projektes.

T amie h strebt einen sozial-künstlerischen Prozess einer vertrauensvollen Zusammenarbeit in Form gleichberechtigter Partnerschaft auf Augenhöhe mit Juba an. Dabei soll in einem männlich geprägten Arbeits- und Forschungsfeld ein besonderes Augenmerk auf die weiblichen Blickwinkel und Bedürfnisse, wie auch die der Kinder gelegt werden.

Eine Brachefläche in der Friedrich-Bergius-Straße in Crailsheim („Fliegerhorst“) im privaten Besitz soll mit nachhaltigen und ökologischen Maßstäben prozesshaft gestaltet und bebaut werden und langfristig zum öffentlichen Raum werden. Für die Gestaltung und Beplanung dieser Fläche und die konkreten Umsetzungsschritte in Form eines ersten Gebäudes, benötigt T amie h Impulse zu ökologischem Bauen, fachliche Beratung und Prozessbegleitung.

Die Juba Tempelhof GbR (Jugend baut) ist ein junges Unternehmen, dessen Gesellschafter an Themen zu ökologisch, nachhaltigen und „enkeltauglichen“ Wohnformen forschen und Prototypen entwickeln und planen wollen. Außerdem haben sich die Gesellschafter einer ganzheitlichen, selbstbestimmten Handwerker- und Unternehmerausbildung verschrieben.

§ 2 Formen und Ziele der Freien Zusammenarbeit

Aus seinem Bildungs- und Forschungsanspruch heraus will T amie h durch die Form der freien Zusammenarbeit Juba Freiräume und Unterstützungsfelder für deren Entfaltung und Ausbildung ermöglichen und kreieren.

Juba soll im Rahmen der Zusammenarbeit Zeit haben, sich theoretisches Hintergrundwissen zum Thema ökologisches, zukunftsfähiges Bauen mit all seinen Facetten am Beispiel des konkreten Planungsauftrags von T amie h, selbstständig im freien Studium zu erarbeiten.

Ziel ist es, diese Erfahrungen im prozesshaften Planen von Gebäuden und deren ökologischem und sozialem Wohn- und Lebensumfeld zu machen, mit der Maßgabe, dabei Theorie und Praxis zu verbinden.

Es sollen in diesem Arbeitsprozess eigene Formen einer basisdemokratischen Zusammenarbeitskultur untereinander, sowie mit dem Projektgeber T amie h, entwickelt und praktiziert werden. Die Entscheidungskompetenz für die Umsetzung der Planung liegt bei T amie h als Projektgeber.

Basis für den Zusammenarbeitsprozess ist ein am Anfang des Projektes erstellter und mit dem Projektgeber abgesprochener Struktur- und Zeitplan. Dieser skizziert:

– die einzelnen inhaltlichen Planungs- und Arbeitsphasen

– die Aufgabenverteilung und Verantwortlichkeiten

– die jeweiligen Formen, Orte und Zeitpunkte der Kommunikation und

  Entscheidungsfindung intern in der Juba,  sowie mit dem Projektgeber.

Juba bietet fachliche Beratung und Prozessbegleitung zu folgenden Inhalten und Themen an:

  • Begleitung im Verdichtungsprozess und Konkretisierung der Qualitätsanforderungen für das geplante Gebäude
  • Entscheidungshilfe bei Kriterien zu ökologischem Bauen
  • Schaffen gemeinsamer Forschungsräume zu konsequent ökologischem Bauen
  • Unterstützung bei Auswahl eines passenden Gebäudetyps
  • Kontakt zu Wissensträgern und bauausführenden Fachpersonen
  • Planung des konkreten Gebäudes im Austausch mit Tamieh
 

Die Durchführung der Beratungen/Begleitungen findet in Tagesworkshops/Klausuren, Teambegleitung und Einzelgesprächen, durch Präsentations- und Informationsmaterial, Begehungen sowie begleiteten Studienfahrten statt.

T amie h und Juba verpflichten sich zur regelmäßigen Teilnahme an den Treffen und Veranstaltungen. T amie h hat die Bereitschaft notwendige Entscheidungen im Prozessablauf zeitnah zu treffen.

Das Ziel ist es, aus diesen Lern-, Forschungs-, Erfahrungs- und Arbeitsprozessen bis Mitte des Jahres 2022 zu einem umfassenden schriftlichen Entwurfs- und Finanzplan zu kommen. Dieser soll belastbar für die zu diesem Zeitpunkt aktuellen baurechtlichen Rahmenbedingungen und Genehmigungsverfahren sein und entsprechend von Fachleuten (z.B. Statiker) vorgeprüft und bestätigt sein.

Diesem Entwurfs- und Finanzplan beigefügt ist ein konkreter, von Fachleuten geprüfter Umsetzungsplan, für den Bau der geplanten Gebäude, der die Gestaltung des Umfeldes mit einbezieht, inklusive einem Ablauf- und Zeitplan und der benötigten Materialien für die einzelnen Gewerke. Der genaue Standort des Gebäudes wird von T amie h im Rahmen des gemeinsamen Planungsprozesses festgelegt.

Beiden Vertragspartner ist bewusst, dass prozessimmanent jeweils die nächste Stufe erst am Ende der vorherigen Stufe gänzlich sichtbar wird und damit Änderungen im Prozessablauf ständig neu angesehen und verhandelt werden müssen. Die experimentelle Herangehensweise trägt auch eine Möglichkeit der Veränderung der Planungen in sich.

T amie h und einzelne Gesellschafter von Juba streben an, dass diese Gesellschafter auch die Umsetzung ihrer Planungen, sprich den Bau der Gebäude übernimmt oder wesentlich daran beteiligt ist. Das geplante Gebäude soll aber dadurch nicht in seiner Ausführung eingeschränkt werden. Die konkrete Bauphase wird federführend von Fachfirmen, welche Juba vorschlägt, durchgeführt werden und die einzelnen Gesellschafter von Juba könnten dabei unterstützen.

§ 3 Bedarfsorientierte Finanzvereinbarungen inklusive eines freien

     Grundeinkommens für die Projektentwickler*innen der Juba

Der Projektnehmer stellt für das gemeinsame Projekt mit Juba bedarfsorientiert

für fünf Monate € 32.725 (Brutto) zur Verfügung. Dieser Betrag ermöglicht die Freistellung in Form eines Grundeinkommens der am Projekt arbeitenden Jugendlichen von € 3.570 (Brutto) monatlich sowie anteilig der Juba-Begleiter von € 1.428 (Brutto) im Monat. Dieses Grundeinkommen ist kein Entgelt für eine geleistete Arbeit, sondern es soll die Juba-Mitarbeiter*innen für die Zusammenarbeit mit Tamieh und deren Projekt freistellen. Das Grundeinkommen wird deshalb am Anfang jeden Monats von Juba dem Projektgeber in Rechnung gestellt und von diesem zeitnah überwiesen. Bei einer Verlängerung der Vereinbarung verlängern sich die Freistellungen entsprechend.

An Sachkosten stehen für Referent*innen/fachliche Berater*innen insgesamt € 5.950 (Brutto) und für Reisekosten/Spesen/Büro insgesamt € 1.785 (Brutto) zur Verfügung.

Für die fachliche Beratung und Mitarbeit eines Architekturbüros im Planungsprozess stehen bei Bedarf zusätzlich insgesamt weitere 5.950 € (Brutto) zur Verfügung (unabhängig zu einer Leistungsphase nach HOAI).

Diese Sachkosten werden dem Projektgeber jeweils bedarfsorientiert in Rechnung gestellt. Eventuell weitere Kosten, die in Zusammenhang mit dem geplanten Bauvorhaben und einer Baugenehmigung stehen (z.B. Bodengutachten, Prüfstatik….) übernimmt T amie h.

§ 4 Grober inhaltlicher Rahmen

Die Heimat  von T amie h soll sowohl eine ZukunftsWerkstatt und ein Forschungslabor als auch ein sozialkünstlerischer Begegnungsraum auf einem Zukunfts- und Ausstellungsareal werden. Die Gebäude der Homebase von T amie h sollen organisch, flexibel und ästhetisch schön gestaltet werden.

Im engen Austausch und Prozess mit Tamieh soll zunächst ein ökologisches, nachhaltiges Gebäude als Büro, Cafe, Begegnungsort und Veranstaltungsraum geplant und in einer zweiten Phase gebaut werden. Später kommen weitere Gebäude dazu und parallel eventuell ein VAYU Windrad für die Energiegewinnung. Diese nachfolgenden Entwicklungen, die weiterhin von T amie h gesteuert und entschieden werden, müssen in der Gesamtplanung des Areals von Juba berücksichtigt werden, insbesondere in der Standortfrage des Homebase-Gebäudes.

Erste, noch ganz freie und offene Ideen und Wünsche von T amie h für die Homebase sind:

  • Besonderes Gebäude aus runden Formen
  • Lichtdurchflutet mit einem sichtbaren „Himmel“
  • Eine hohe Flexibilität der Veränderbarkeit der Räume für unterschiedliche Nutzungen – ein oder zwei Etagen oder Plattformen
  • Es sollte in Bezug auf Baumaterialien, Energie, Wasser, Licht, Raumatmosphäre, künstlerische Ausgestaltung, Einfachheit und Kosten konsequent Zukunftsaspekte aufzeigt und real und mutig ausprobiert werden
 
§ 5 Veranwortlichkeiten – Ansprechpartner*innen

Juba ist dem T am ie h – Projektrat gegenüber verantwortlich, arbeitet intensiv mit diesem zusammen und berichtet ihm regelmäßig schriftlich und mündlich über die wesentlichen Inhalte seiner Arbeit.  Es finden dazu regelmäßige und bedarfsorientiert Treffen mit den Mitgliedern Susanne Hammer, Daniel Kirsch, Markus Stettner-Ruff und Andreas Fritz sowie bedarfsorientiert Menschen aus dem Außenkreis und Umfeld von T amie h, statt. Die angemessene Dokumentationspflicht der von Juba entwickelten Planungsunterlagen, wie der bei den gemeinsamen Planungstreffen mit T amie h entwickelten, liegt in der Verantwortung von Juba. Eine Einsicht und zur Verfügungstellung dieser sorgsam dokumentierten Unterlagen ist T amie h jederzeit zu gewähren.

Der Hauptansprechpartner zwischen den gemeinsamen Prozesstreffen für Juba ist Markus Stettner-Ruff.

Der Hauptansprechpartner für T amie h auf Juba-Seite ist Sebastian Mühlich.